ZEM CES arbeitet gemeinsam mit Movetia am Ziel, an den Schweizer Mittelschulen eine Mobilitätskultur zu fördern. Zur Mobilitätskultur einer Schule tragen zum Beispiel gemeinsame Projekte mit Partnerschulen bei oder einfache Zugänge zu Sprachaufenthalten von Schülerinnen und Schülern oder nationale und internationale Austauschaktivitäten von Klassen, Schülergruppen, Lehrpersonen und Schulleitungsmitgliedern.
ZEM CES berät Mittelschulen zu Austausch- und Mobilitätsfragen, zum Sprachassistenzprogramm von Movetia sowie zu Projekteingaben bei Movetia.
Unser Job Shadowing bietet Schulleitungsmitgliedern Gelegenheit, eine Woche lang Kolleginnen und Kollegen im Ausland bei der Arbeit zu begleiten. Als alternatives Weiterbildungsformat setzt ein Job Shadowing das Lernen «on the Job» ins Zentrum.
Die zweite Ausgabe der Reihe «ZEM CES – Beiträge zur Mittelschule» zeigt innovative Ansätze und gute Praxismodelle zum Gruppenaustausch. Sie ist in Zusammenarbeit mit Movetia sowie Expertinnen und Experten aus Mittel- und Hochschulen entstanden.
Die Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler während ihrer Zeit am Gymnasium oder an Fachmittelschulen interkulturelle Erfahrungen durch Austauschaktivitäten zu machen, sind unterschiedlich und oft vom eigenen Engagement oder dem einer Lehrperson abhängig. Für diese sind Austauschprojekte aufwendig. Die Vernetzung hilft, voneinander zu lernen, sich inspirieren zu lassen oder auch Konzepte für Austauschprojekte zu übernehmen.
Die Netzwerkgruppe unterstützt Personen, die sich beruflich dafür einsetzen, Austausch und Mobilität an Mittelschulen zu fördern, die konkrete Projekte in Schulen oder im Kanton durchführen bzw. koordinieren. Der freie Austausch steht im Zentrum.
In den zwei bis drei jährlichen Netzwerkgruppentreffen werden neue Konzepte erörtert und Lösungen für Hindernisse und Herausforderungen gesucht. ZEM CES moderiert die Treffen.
Thema des letzten Netzwerkgruppentreffens:
Am Treffen vom 25. April 2022 hat Catherine Sonino das Genfer Projekt Séjour linguistique en Irlande vorgestellt. Das Projekt macht den längeren Einzelaustausch zur Erlangung der Zweisprachigen Maturität Französisch – Englisch niederschwellig zugänglich, weil der Aufenthalt weitgehend durch das Projekt finanziert und organisiert wird.
Während zweisprachige Bildungsgänge nach dem Modell mit fremdsprachigem Fachunterricht an der eigenen Schule (Immersionsmodell) den Schülerinnen und Schüler vergleichsweise weniger Möglichkeiten für interkulturelle Erfahrungen und authentische Austauscherlebnisse eröffnen, haftet der zweisprachigen Maturität durch Vollimmersion, also durch langen Einzelaustausch im Sprachgebiet, der Makel an, lediglich Schülerinnen und Schülern wohlhabender Eltern vorbehalten zu sein. Genf bietet beide Modelle der «maturité mention bilingue» (MMB) an. Die MMB Französisch – Englisch durch Austausch in Irland (in Vollimmersion) wird weitgehend vom Kanton organisiert und von Movetia finanziert. Diese Niederschwelligkeit des langen Einzelaustausches ist wahrscheinlich einzigartig in der Schweiz. Rund 50 Genfer Mittelschülerinnen und Mittelschüler sollen jährlich davon profitieren.
Schülerinnen und Schüler sind im Fremdsprachenunterricht manchmal gehemmt zu sprechen, im Gruppenunterricht vor einer Sprachassistenzlehrperson weniger. Sprachassistenzlehrpersonen assistieren Lehrerinnen und Lehrern im Fremdsprachenunterricht oder fremdsprachigen Fachunterricht.
Die jungen Sprachassistenzlehrpersonen wirken nahe an der Lebenswelt der Jugendlichen und sind diesen als Muttersprachler ein authentisches und überaus motivierendes Vorbild im Sprechen. Sie sind eine grosse Bereicherung des Fremdsprachenunterrichts, besonders zur Förderung des Sprechens und Hörverstehens. Gerade in kleineren Gruppen erhalten Schülerinnen und Schülern besonders niederschwellige und natürliche Sprechgelegenheiten mit den Sprachassistenzlehrpersonen.
Movetia beteiligt sich mit 8'000 Franken pro Schuljahr und Assistenzlehrperson an den Lohnkosten.
Die Arbeit an einem gemeinsamen Kunstprojekt im Rahmen eines Gruppenaustausches kann kulturelle Unterschiede direkt greifbar machen und eine Diskussion darüber ermöglichen. Christian Maurer bietet einige Denkanstösse zu diesem Thema und Ideen für produktorientierte Austauschprojekte.
Movetia und ZEM CES haben eine gemeinsame Reflexion über die Rolle des Austauschs in zweisprachigen Bildungsgängen angestossen. Am 30. März 2022 fand in Biel die zweite Tagung «Austausch in billingualen Bildungsgängen» statt.
Prof. Dr. Daniel Elmiger (Université de Genève) bot eine Gesamtübersicht des zweisprachigen Unterrichts in der Schweiz. Einst eingeführt zur Förderung der Landessprachen, überwiegt heute der Englisch-Immersionsunterricht vor allem in der Deutschschweiz sehr deutlich, während in der Romandie die bilinguale Matur in einer zweiten Landessprachen verhältnismässig beliebt ist. Die vorgesehenen Austauschaufenthalte sind sehr unterschiedlich lange.
Im zweiten Inputreferat reflektierte Prof. Dr. Abdeljalil Akkari (Université de Genève) über Aspekte der Interkulturalität und Global Citizenship. Die Gelegenheiten für interkulturelle Erfahrungen sind aus unserer Sicht ebenso wertvoll wie authentische Spracherlebnisse während Austauschaufenthalten.
Mit Barcamp-Workshops konnten die Teilnehmenden ihre Interessen einbringen. So entstanden Kleingruppen zu Themen wie «Einführung eines bilingualen Bildungsganges an der FMS Schaffhausen», «Aus- und Weiterbildung von Bili-Lehrpersonen» oder «Entwicklung eines Bili-Lehrmittels am Beispiel Mathematik Neue Wege Immersion».
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ZEM CES | Schweizerisches Zentrum für die Mittelschule und für Schulevaluation auf der Sekundarstufe II