Noch immer sind Frauen in den Schulleitungen auf der Sekundarstufe II untervertreten. Dem wollen wir entgegenwirken: mit dem AMELIA Mentoringprogramm für Frauen, die eine Führungsposition an einer Mittel- oder Berufsfachschule anstreben. So bauen sich die Teilnehmerinnen das Netzwerk auf, das für eine Führungsaufgabe unerlässlich ist.
Die AMELIA –Programme sind Kooperationsprojekte von ZEM CES und der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) für Lehrpersonen und Schulkader der gesamten Sek II.
Die Teilnehmerinnen profitieren von der Praxiserfahrung aktueller Schulleitungsmitglieder, nehmen an interkantonalen Informations-, Austausch- und Vernetzungstreffen teil und erhalten in drei Weiterbildungskursen während insgesamt 4,5 Tagen Inputs zu relevanten Themen. Als Teilnehmerin werden Sie in ihrer Absicht gestärkt, Führungsverantwortung zur übernehmen. Sie werden dazu motiviert, Ihre weitere Berufslaufbahn bewusst zu planen und sich für Führungsaufgaben zu bewerben. Zudem erhalten Sie vertiefte Einblicke in die Tätigkeitsfelder und Funktionsweise von Schulleitungen.
Inhalte
Stärkung der Absicht, Führungsverantwortung zu übernehmen.
Motivation, sich für Führungsaufgaben zu bewerben
Vertiefte Einblicke in die Funktionsweise und die Tätigkeitsfelder von Schulleitungen erhalten
Zielgruppe
Lehrerinnen der Sekundarstufe II, Allgemeinbildung und Berufsbildung, die leitende Funktionen aktiv anstreben und/oder bereits innehaben
Die Durchführung findet teilweise online, teilweise im Präsenzunterricht (Zollikofen oder ZEM CES Bern) statt.
Die nächste Durchführung ist für 2025 geplant
Das AMELIA-Empoweringprogramm ist ein Kooperationsprojekt des ZEM CES und der EHB für Frauen in Führungspositionen in der Sekundarstufe II sowie Absolventinnen des Amelia-Mentoringprogrammes. Es verbindet individuelles Mentoring mit fachlichen Diskussionsrunden und Vernetzungsanlässen.
Inhalte
Gezieltes Weiterentwickeln der Führungs- und Auftrittskompetenzen sowie der beruflichen Laufbahn
Erweiterung des eigenes Netzwerks
Genderkonnotierte Führungssituationen erfolgreich zu managen, Stärken bewusst einsetzen können
Reflexion und Austausch in einer vertrauensvollen Peergroup über konkrete Beispiele aus dem Führungsalltag
Zielgruppe
Frauen in Führungspositionen in der Sek-Stufe 2 (z.B. Abteilungsleiterinnen und Direktorinnen an Berufsfachschulen, Höheren Fachschulen und Rektorinnen und Schulleitungsmitglieder an Mittelschulen)
Absolventinnen des Amelia-Mentoringprogrammes
Die Durchführung findet teilweise online, teilweise im Präsenzunterricht (Zollikofen oder ZEM CES Bern) statt.
Die nächste Durchführung ist für 2025 geplant
Am Netzwerktreffen 2021 an der Neuen Kantonsschule Aarau gründeten die rund 60 anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 2. September 2021 das AMELIA Netzwerk – Chancengleichheit in Schulleitungen (CHSL).
Auf LinkedIn sind die Lehrerinnen und Schulleiterinnen der Mentoringprogramme AMELIA I – III ab sofort vernetzt. Die Frauen tauschen sich aus, um sich für Schulleitungsjobs zu positionieren und halten sich gegenseitig Stellen zu. Jährlich führen wir einen AMELIA-Netzwerkanlass mit Gelegenheit zur Diskussion von Aktualitäten rund um den Themenbereich «Mehr Frauen in Schulleitungen» durch.
Das Netzwerk ist im Aufbau begriffen und freut sich über Zuwachs. Lehrerinnen Schulleiterinnen aus Gymnasien und Berufsfachschulen sind eingeladen, dem Netzwerk beizutreten. Interessierte Frauen können sich direkt auf LinkedIn mit Regula Müller ZEM CES vernetzen oder Sie senden eine E-Mail.
Zum Abschluss des AMELIA Mentoringprogramms besuchten wir die Ausstellung «Geschlecht» im Stapferhaus Lenzburg. Inspiriert von den verschiedenen Informationen und Perspektiven auf Geschlecht, tauschten sich die Mentees und Mentorinnen aus. Nicht zum letzten Mal: Beim Apéro schmiedeten die Frauen Zukunftspläne und betrieben ausgiebig Networking.
Wir gratulieren den Teilnehmerinnen zum erfolgreichen Abschluss des AMELIA Mentoringprogramms!
Das Programm verbindet individuelles Mentoring mit fachlichen Weiterbildungen und Vernetzungsanlässen. So bauen sich die Teilnehmerinnen das Netzwerk auf, das für eine Führungsaufgabe unerlässlich ist.
Im August 2020 starteten wir mit 22 Teilnehmerinnen aus Gymnasien und Berufsschulen. Wie geht es den Teilnehmerinnen nach dem ersten Drittel?
Wir haben nachgefragt:
«Es ist wie an einem reichhaltigen Buffet. Man kann auswählen und mitnehmen, was passt. Wir werden alle dort abgeholt, wo wir persönlich stehen. Im Moment beschäftigt mich mein Rollen- und Perspektivenwechsel: Als Lehrerin habe ich Führungspersonen erlebt. Als Schulleiterin sehe ich nun auch die andere Perspektive. Hier helfen mir die Gespräche mit meiner Mentorin. Was mir gefällt: Bei AMELIA geht es nicht um Theorien, sondern um Schule als lebendiges Gebilde und um die Frage, wie jede einzelne darin ihren Platz findet.»
Christina Frei
Leiterin Berufsmaturität an der Berufsfachschule Baden
«Die Vielfalt der Teilnehmerinnen ist beeindruckend: 22 Frauen aus der ganzen Deutschschweiz, in unterschiedlichen Lebensphasen und mit verschiedenen beruflichen Hintergründen. So entsteht eine grosse Plattform, um sich auszutauschen und Einblick in andere Schulen zu gewinnen. Ich wüsste nicht, wo ich sonst eine solche Gelegenheit erhalten würde. Ich habe meinen Horizont stark erweitert. AMELIA ermöglicht mir eine persönliche Standortbestimmung, um über meine weitere Laufbahn nachzudenken. Ich sehe nun differenzierter, was eine Leitungsfunktion bedeutet.»
Christa Gerber
Lehrerin am Gymnasium Biel-Seeland, Biel
«Die Referentinnen berichten sehr persönlich aus ihrem Führungsalltag. Dadurch erhalten wir tiefe Einblicke in die Praxis. Wir brauchen diese Vorbilder, die greifbar sind und denen wir Fragen stellen können. Zusammen mit den Mentorinnen und allen Teilnehmerinnen entsteht hier ein grosser ‹Denkreichtum›. Beispielsweise setzen wir uns intensiv damit auseinander, wie auf Führungsebene Entscheidungen gefällt und kommuniziert werden. Die neuen Erkenntnisse übertrage ich auf meinen Arbeitsalltag, sei es in den Klassen, im Bereich Schulentwicklung, in der aktuellen Bildungssituation. Für mich ist AMELIA Empowerment im besten Sinn.»
Franziska Rohrbach
Lehrerin am Gymnasium Kirchenfeld, Bern
«Ich bin Fan von gemischten Teams. Bei AMELIA erlebe ich den Austausch unter Frauen jedoch auf allen Ebenen als sehr bereichernd. In der grossen Gruppe entsteht eine ganz besondere Energie. Es ist aufschlussreich, Führungsthemen mit Blick auf Gender zu diskutieren. Die Literaturhinweise dazu fand ich hilfreich. Besonders eindrücklich waren die persönlichen Berichte der Referentinnen. Auch sie waren sich nicht immer über alles im Klaren und sind doch Schritt für Schritt weitergegangen. Das bestärkt mich auf meinem eigenen Weg.»
«Ich bin durch ein Projekt zu meiner Leitungsaufgabe gekommen. Auf der Suche nach einer passenden Führungsausbildung habe ich das AMELIA-Mentoringprogramm gefunden. Es ist für mich genau das Richtige. Hier kann ich mich auf drei Ebenen mit meiner Führungsaufgabe auseinandersetzen: im kollegialen Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen, in den Fachinputs und im Gespräch mit meiner Mentorin. Ich habe Führungsqualitäten in mir enteckt und weiss: Ja, die Aufgabe passt.»
Sabrina Eberle
Leiterin Grundbildung am Bildungszentrum
Gesundheit und Soziales Glarus
Marianne Deppeler
Prorektorin Alte Kantonsschule Aarau
Amelia Earhart war eine prominente amerikanische Flugpionierin, die 1928 als erste Frau mit einem erfahrenen Piloten und einem Co-Piloten von Neufundland nach England flog. Ihr Alleinflug vier Jahre danach (und nur 5 Jahre nach Lindbergh) machte sie weltberühmt. Amelia Earhart setzte sich schon davor – und mit dem Prestige ihrer Leistung noch viel stärker danach – mit Geschlechterrollen auseinander und unterstützte Frauen bei der aktiven Gestaltung ihrer beruflichen Laufbahn. Dies ist auch unser Ziel, und deshalb haben wir Amelia Earhart zur Namensgeberin unseres Projekts gewählt.
Themenverantwortliche:
Regula Müller
E-Mail schreiben
031 552 30 69
Themenassistenz:
Karin Fuchs
E-Mail schreiben
031 552 30 81
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ZEM CES | Schweizerisches Zentrum für die Mittelschule und für Schulevaluation auf der Sekundarstufe II