Es begann ganz klein: Zwei Gymnasien in der Schweiz fingen vor gut 30 Jahren an, einzelne Fächer in einer Fremdsprache zu unterrichten. Heute können Schülerinnen und Schüler an etwa 110 Gymnasien eine zweisprachige Matura absolvieren. Schweizweit wählt fast eine oder einer von fünf Gymnasiastinnen und Gymnasiasten diesen Weg aus. Auch in den Fachmittelschulen werden inzwischen bilinguale Lehrgänge angeboten.
Ein Interview des Fachdidaktikzentrums Fremdsprachen CeDiLE mit Sybille Heinzmann (Professorin an der Fachhochschule Nordwestschweiz) und Daniel Elmiger (Professor an der Université de Genève) gibt einen Überblick zum Thema.
Seit unserer Tagung «Austausch in bilingualen Bildungsgängen» wurde weiter am Thema geforscht. Zur Orientierung in der Thematik dient auch die kritische Literaturübersicht und bibliografische Datenbank zu zweisprachigen Lehrgängen des Instituts für Mehrsprachigkeit.
Im Gespräch mit Akteuren aus der schulischen Praxis, der Forschung und der Bildungsverwaltung sind wir von ZEM CES auf Fragen und Aspekte gestossen, die unserer Meinung nach diskutiert werden sollten. Zum Beispiel: Was heisst «zweisprachig» genau? Welche verschiedenen Modelle gibt es? Wie steht es um die sprachlichen und didaktischen Kompetenzen der Lehrpersonen? Bedeutet eine zweisprachige Matura in der ganzen Schweiz dasselbe? Zu diesen Fragen haben wir ein Thesenpapier anhand von fünf Schwerpunkten formuliert, um eine Diskussion im Hinblick auf die künftige Entwicklung bilingualer Modelle anzuregen.
Im Papier finden sich Thesen zu:
Förderung der Landessprachen
Zielgruppe
Umsetzung in den Klassen: Inhalte, Lernunterlagen, Lehrmaterial
Ausbildung und sprachliche Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer
Sprachen als Fenster zu anderen Kulturen
ZEM CES und Movetia teilen das Ziel, eine Mobilitätskultur in den Mittelschulen zu fördern. Die beiden Agenturen haben eine gemeinsame Reflexion über die Rolle des Austauschs in zweisprachigen Bildungsgängen begonnen. Am 31. März 2021 brachte eine erste Online-Tagung über 100 Schulakteure aus der ganzen Schweiz zusammen. Die Teilnehmer konnten mehr über die Vielfalt der bestehenden Modelle erfahren, ihre Erfahrungen und Anliegen austauschen und die Erfolgsbedingungen und Zukunft dieser Bildungsgänge diskutieren.
Eine Folgetagung hat am 30. März 2022 in Biel stattgefunden. Spezifische Aspekte dieses Themas werden auch in der Netzwerkgruppe des ZEM CES Austausch und Mobilität an Mittelschulen diskutiert.
Die Statistik zeigt, dass 17
% der Maturitätsabschlüsse im Jahr 2023 in zweisprachigen Bildungsgängen erfolgten (BFS 2024). Zum Vergleich, 2008 waren es 10 % (Elmiger 2008). Die häufigste Sprachkombination ist DE−EN (1993 Schülerinnen und Schüler machten einen derartigen Abschluss 2023); gefolgt von FR−DE (604), FR−EN (398) und DE−FR (229).
Abschlusstyp und Sprachkombination | Gymnasiale Maturitätszeugnisse |
TOTAL | 19576 |
Nichtzweisprachige Abschlüsse | 16230 |
Zweisprachige Abschlüsse | 3346 |
Deutsch-Französisch | 229 |
Deutsch-Italienisch | 68 |
Deutsch-Englisch | 1993 |
Französisch-Deutsch | 604 |
Französisch-Italienisch | 6 |
Französisch-Englisch | 398 |
Italienisch-Deutsch | 30 |
Italienisch-Englisch | 6 |
Rätoromanisch-Deutsch | 12 |
Wie setzen Mittelschulen den Immersionsunterricht konkret um? Hier finden Sie Informationen und Wegleitungen aus vielen Kantonsschulen der Schweiz:
Der Kurs hat zum Ziel, die Didaktik und Methodik des Immersionsunterrichts Deutsch/Englisch kennen und anwenden zu lernen, und er soll Lehrpersonen eine sowohl theoretische als auch praktische Grundlage für den eigenen immersiven Unterricht vermitteln.
29. Oktober 2025, Solothurn
Der Anlass der beiden PH Bern und FHNW bietet einen Überblick über bilinguale bzw. immersive Praktiken in der Schweiz.
Themenverantwortliche:
Laetitia Houlmann
E-Mail schreiben
031 552 30 75
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ZEM CES | Schweizerisches Zentrum für die Mittelschule und für Schulevaluation auf der Sekundarstufe II